Die Kälbelescheuer besticht mit ihrer traumhaften Lage am Rand des Belchengebiets. Gut zu erreichen ist das Ausflugslokal ab dem Heubronner Eck. Da wir selbst eine längere Anfahrt dorthin haben, bietet es sich an, zuerst eine Wanderung an den Nonnenmattweiher zu unternehmen. Danach fahre wir von Neuenweg weiter bis zum Wanderparkplatz Im Mond.
Ab dem Wanderparkplatz Im Mond folgen wir der roten Raute des Westwegs über einen mit Gras bewachsenen Pfad hinunter zum Haldenhof. Neben einer Bushaltestelle befindet sich dort ein zweiter Parkplatz. Da der größte Teil des Seitenstreifens für die Gäste des Restaurants reserviert ist, muss man allerdings früh hier sein oder Glück haben, um einen freien Platz zu finden.
Bei der Haltestelle biegt der regionale Wanderweg (blaue Raute) rechts zur Kälbeleschauer ab. Diesen Weg werden wir später zurückkommen. Für den Hinweg laufen wir hingegen ein paar Schritte entlang der Straße und folgen dann dem aussichtsreichen Westweg in Richtung Kreuzweg. Die nächsten 500 Meter wandern wir damit schräg zur L131 den Berg hinauf bis an den Waldrand, wo wir wieder auf die Landstraße treffen. Es klingt zwar seltsam, aber der Wanderweg kreuzt tatsächlich zweimal direkt nacheinander die Straße. Im Prinzip schneiden wir sie in einer scharfen Linkskurve. Danach kommen wir auf einen schmalen Pfad, der weiter bergauf in den Wald hineinführt.
Nach ca. 300 Metern auf dem Waldpfad biegen wir scharf links ab und kommen gleich darauf auf eine nahe Bergwiese. Mit einer erneut schönen Aussicht wandern wir parallel zum Hang bis zur Talstation des Skilifts am Kreuzweg. Beim Wegweiser Kreuzweg ist eine zweite Möglichkeit über den Kälbelescheuerweg hoch zum Berggasthaus Kälbelescheuer ausgeschildert. Wir jedoch überqueren die L131, laufen (nach rechts) ein paar Meter entlang der Landstraße und folgen dann der gelben Wanderraute Richtung Sirnitz und Schweighof.
Der nächste Abschnitt führt uns durch ein erneut sehr schönes und aussichtsreiches Tal über einen erst steinigen, dann mit Gras bewachsenen Weg zum Wegweiser Sirnitz Sommerwegle. Da der Weg nahe der Straße verläuft, gibt es auf diesem Teilstück keine nennenswerten Steigungen.
Beim Sommerwegle zweigt eine weitere Abkürzung hoch zur Kälbelescheuer ab. Unsere Runde geht noch ein Stück weiter bis nach Sirnitz-Auerhahn bzw. zur Bushaltestelle Sirnitz.
Nachdem wir die Landstraße abermals überquert haben, spazieren wir über den Sulzburgerweg zum 1,2 km entfernten Schnelling. Hier endlich folgen wir den Wegweisern zur Kälbelescheuer. Der Weg dorthin führt über die schattige und selbst im Sommer oft kühle Schnellinghalde.
Am unteren Ende des Schnellingwegs biegen wir nach rechts auf den breiten Kälbelescheuerweg. 400 Meter vor unserem Ziel mündet dieser in die Zufahrtsstraße zum Berggasthaus, sodass wir das letzte Stück bergauf entlang der Straße wandern.
Oben beim Bergrestaurant Kälbelescheuer angekommen, erwarten uns zwei schöne Aussichten: die eine hinab ins Rheintal und zum blauen Band der Vogesen, die andere, wenige Meter oberhalb der Alm, über das tief ins Gelände eingeschnittene Münstertal zum Belchen.
Dass das Gasthaus alles andere als ein Geheimtipp ist, zeigt ein Blick auf die Speisekarte. So gibt es mit dem Münsterkäse, Schwarzwälder Speck, Rumpsteak mit Brägel, der Portion Hausmacher, den Speckeiern und Chäsomlett einige Gerichte, die am Wochenende nicht angeboten werden.
Keine Angst, es bleibt dennoch genug Auswahl, dass jeder Wanderer etwas findet. So können wir den großen Salat mit Putenstreifen, die eigentlich mehr Bruststücke sind, wärmstens empfehlen. Auch das Schnitzel mit Bratkartoffeln oder hausgemachten Kartoffelsalat ist lecker und die Portion so groß, dass so manch einem Gast die Augen überquellen. Als Besonderheit bietet die Kälbelescheuer neben heimischen Weinen auch Beerenweine an. Diese sind zwar etwas teurer als der Gutedel oder Müller-Thurgau. Aber wo sonst bekommt man schon einen Heidelbeerwein oder Brombeerwein serviert?
Zur Almgaststätte gehört außerdem ein Bogenparcours. In der reizvollen Landschaft rund um der Kälbelescheuer erwarten die Teilnehmer spannende Jagdsituationen mit 3D-Tierattrappen in originaler Größe. Als weitere Herausforderung gibt es einen Distanzschuss mit 130 Meter Weite und 30 Höhenmetern. Schöner finden wir jedoch, den Blick vom Aussichtspunkt oberhalb der Kälbelescheuer über das Münstertal und zum Belchen schweifen zu lassen.
Eindrücke unserer Wanderungen und Ausflüge im Schwarzwald.
Gut gestärkt spazieren wir anschließend von der Kälbelescheuer ein paar Meter in Richtung Sirnitz, biegen vor der Steigung auf den Berg aber links auf den regionalen Wanderweg (blaue Raute) ab. Dieser führt über steinige Pfade über den Bergrücken zwischen dem Sirnitz und dem Weiherkopf zurück bis zum Haldenhof bei Hinterheubronn.
Da der zweieinhalb Kilometer lange Wanderweg zum größten Teil durch den Wald verläuft, fehlen hier weitreichende Ausblicke. Wegen des felsigen, teils auch mit Wurzeln überzogenen Untergrunds ist außerdem stellenweise Trittsicherheit erforderlich. Ansonsten aber ist der Weg bequem und auch bei vollem Magen gut zu laufen.
Nachdem wir die einzige Stelle mit Blick zum 1116 Meter hohen Stuhlskopf und Belchen passiert haben, kommen wir bei einer Engstelle an die steil abfallende Felswand des Weiherfelsens. Es ist der zweite Weiherfelsen, dem wir an nur einem Tag begegnen. Wobei dieser im Vergleich zu dem Felsen oberhalb vom Nonnenmattweiher bedrohlicher wirkt. So deuten Risse und Geröll darauf hin, dass ab und zu, etwa durch Frostsprengung im Winter, Teile aus dem Gestein herausbrechen.
Am Nachmittag erreichen wir schließlich wieder den Haldenhof. Hatten wir beim Start der Tour noch Angst um das Gasthaus, weil Flammen aus dem Schornstein züngelten, können wir beruhigt feststellen, dass das Gebäude noch steht. Wenig vertrauenerweckend finden wir allerdings die Erklärung des Eigentümers.
Demnach habe sich im Schornstein schon des öfteren Fett aus der Küche entzündet. Aber gut, mehr als auf die Gefahr hinweisen können wir ja kaum - dort in Ruhe Kaffee trinken allerdings auch nicht. So also laufen wir die letzten 800 Meter vom Haldenhof zum Wanderparkplatz Im Mond, wo eine weitere schöne Wanderung endet.
Die Anfahrt zur Wanderung ab dem Haldenhof zur Kälbelescheuer erfolgt über die B 317 Schopfheim/Schönau Waldkirch. Bei Wembach auf die L 131 Richtung Neuenweg abbiegen und weiter bis zum Wanderparkplatz am Heubronner Eck fahren.
Ausgangspunkt | Heubronner Eck (auch Hinterheubronn) |
Koordinaten | N 47.8048, E 7.7957 (Wanderparkplatz) |
Gehzeit | 2.30 bis 3 Stunden |
Distanz | 7,5 km |
Anstiege | 315 HM |
Anforderungen | T2 |
Einkehr | Kälbelescheuer, Haldenhof in Hinterheubronn |
GPS-Daten | Wanderung Kälbelescheuer gpx |
KML-Daten | Wanderung Kälbelescheuer kml |