Weite Nadelwälder, trapezförmige Gipfellagen und baumfreie Grinden charakterisieren den Nordschwarzwald. Viele Seitentäler blieben bis dato frei von öffentlichen Straßen, sodass sie nur zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen sind. Auch dies trägt dazu bei, dass wir hier durch den ursprünglichsten Teil des Schwarzwalds wandern.
Die Teufelsmühle geht auf eine Sage zurück, bei welcher der finstere Gesell um seinen Lohn geprellt wurde. Der Aufstieg erfolgt über die Teufelskammern, mehrere markante Auswaschungen aus dem Sandstein. Die relativ lange Runde erfordert eine gute Kondition und auch Trittsicherheit. Wer dies mitbringe, kann sich auf eine facettenreiche Wanderung freuen, die lange in einem nachhallen wird.
Gehzeit 5 bis 5.30 Stunden, Distanz 16 km, 680 HM, Schwierigkeitsgrad T2, bei Nässe T2-3
Die Tour auf den Latschigfelsen und zur Hohen Schaar haben wir als Streckenwanderung angelegt. Diese führt von Forbach auf dem Westweg zunächst hoch zum Pavillon auf dem Latschigfelsen. Weiter geht es zunächst noch auf dem Fernwanderweg, im weiteren Verlauf aber auf einem ruhigen Nebenwanderweg zur Hohen Schaar. Auch dort bietet uns ein Pavillon eine tolle Sicht über das Murgtal. Anschließend erfolgt der Abstieg zur S-Bahnhaltestelle in Langenbrand.
Gehzeit 4.30-5 Stunden, Distanz 14 km, 570/620 HM, Schwierigkeitsgrad T2
Der Satteleisteig zählt zu den Touren bei Baiersbronn, die wir selbst mehrfach gewandert sind. Ab dem Bahnhof besteht ein Zuweg zum Ausgangspunkt beim Wanderparkplatz Sommerseite. Ab dort führt uns der Steig mit wechselnden Aussichten ins Tonbachtal. Von dort erfolgt der Aufstieg über den sagenumwobenen Petermännlestein zur Wanderhütte Sattelei. Diese verwöhnt Wanderer mit regionalen Spezialitäten zu bewusst moderaten Preisen. Von dem Ausflugslokal geht es zum Aussichtsturm auf dem Rinkenkopf, eh wir wieder hinunter zu unserem Ausgangspunkt wandern.
Gehzeit 3.30 Stunden, Distanz 11,1 km, 450 HM, Schwierigkeitsgrad T2
Der Sankenbachsteig verbindet den idyllisch gelegenen Sankenbachsee mit der Glasmännlehütte auf dem Stöckerkopf. Dabei nimmt der als Genießerpfad ausgewiesene Wanderweg einen Umweg zur Michaelskirche Friedrichstal. Von der bei Hochzeiten beliebten Kirche öffnet sich die Sicht über das Forbachtal.
Gehzeit 4-4.30 Stunden, Distanz 13,6 km, 480 HM, Schwierigkeitsgrad T2
Beim Baiersbronner Seensteig ist der Name Programm: jeder der fünf Etappen führt zu mindestens einem der herrlich gelegenen Karseen auf dem Gemeindegebiet von Baiersbronn. Zugleich sind die Start- und Zielpunkte so gewählt, dass die Anreise bzw. Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht möglich ist. Dazwischen können wir uns über reichlich Ruhe und schöne Momente im Nationalpark Schwarzwald und den umliegenden Bannwäldern freuen.
5 Etappen mit Gehzeiten zwischen 4 und 7 Stunden, Gesamtstrecke 91 km, 2500 HM
Wer auf den Hohlohturm steigt und seinen Blick in die Ferne schweifen lässt, fühlt sich leicht wie in einem Meer aus Wald. Der Turm ist einer der beliebtesten Aussichtstürme im Norden. Dort, wo in dieser Region des Schwarzwalds keine Bäume stehen, bestimmen Moore, so genannte Grinden und weite, mit wenigen Birken und Kiefern durchsetzte Feuchtheiden das Landschaftsbild. Beide bieten nur Pflanzen und Tieren einen geeigneten Lebensraum, die sich sowohl bei Nässe als auch bei Kälte behaupten können.
Tatsächlich sind auf den Grinden selbst im Sommer Temperaturen knapp über 0° Celsius keine Seltenheit. Zugleich ist der Nordschwarzwald der ruhigste Teil im Schwarzwald. Wer Erholung und Naturgenuss sucht, hier findet er beides. Das gilt spätestens dann, wenn wir die beliebten Ausflugsziele entlang der Schwarzwaldhochstraße verlassen und auf Wegen abseits der ausgetretenen Touristenpfade wandern. Hierzu zählen etwa viele Seitentäler der Murg.
Das Gebiet des Nordschwarzwalds erstreckt sich zwischen den Linien Karlsruhe-Pforzheim im Norden und Renchtal-Freudenstadt im Süden. Frühere Abgrenzungen definieren auch das Kinzigtal als südliche Grenze. Im Osten geht die Landschaft allmählich in die Gäulandschaft des mittleren Neckars über. Deutlicher ist die Grenze im Westen, wo die Mittelgebirgslandschaft rasch zur Oberrheinischen Tiefebene abfällt.
Der höchste Punkt im Nordschwarzwald befindet sich auf der 1163 m hohen Hornisgrinde. Während die Südseite des Bergs die Kulisse für den malerisch gelegenen Mummelsee bildet, laden auf dem Plateau Spazierwege durch ein mit Tümpeln durchsetztes Hochmoor ein. Jährlich fallen hier rund 2200 mm Niederschlag vom Himmel. Damit übertrifft die Hornisgrinde selbst den 400 Meter höheren Feldberg. Möglich ist dies durch die niedrigeren Vogesen westlich des Rheingrabens. Dadurch können die Wolken vom Atlantik fast ungehindert über das Nachbargebirge hinwegziehen, eh sie beim Aufsteigen auf die Hornisgrinde abregnen. Dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, ist ein Spaziergang auf der Hornisgrinde eine Wohltat für die Haut. Denn in der feuchten und klaren Luft kann sie sich bestens erholen.
Im Sommer bedecken weite Pfeifengraswiesen die Grinden. Gepflegt werden sie von den Schafherden: sie fressen mit Vorliebe das süßlich schmeckende Pfeifengras und schaffen damit ganz nebenbei Platz für das Heidekraut. Auch einige andere, streng geschützte Pflanzen sind auf diese Lücken angewiesen, um in der sonst dichten Vegetation bestehen zu können. Entstanden sind die Bergheiden ab dem Mittelalter, als die Bauern die bewaldeten Bereiche auf der Hornisgrinde rodeten, um Weideland zu schaffen. Würde man die landwirtschaftliche Nutzung aufgeben, wären die vom Mensch geschaffenen Bergheiden allerdings verloren. Denn im dichten Grasfilz schaffen es selbst die Samen der Besenheide nicht mehr, zu keinem.
Eindrücke unserer Wanderungen und Ausflüge im Schwarzwald.