Oben auf dem Sohlberg zieht ein Hexenhaus die Besucher wie magisch an. Der Name der Bergs leitet sich vom Sonnengott Sol ab. Für die Kelten und Römer war er einst der höchste Gott. Auch den Alemannen vom Renchtal war der Berg heilig. Einzig die Christen mieden den Sohlberg lange.
Ab dem Wanderportal beim Bahnhof erfolgen die ersten Schritte auf dem Lautenbacher Hexensteig am Gasthaus Kreuz vorbei zur Hauptstraße. Dort biegen wir erst links, dann beim Sonnenhof rechts ab. Nach gut 150 Metern ab dem Startpunkt verlassen wir den Ort. Der Lautenbacher Hexensteig verläuft hier zunächst in östlicher Richtung, beschreibt dann aber eine enge Linkskurve hoch zur Sitzgruppe am Rebberg. Gerne werden schon hier innehalten und den Blick über das Renchtal schweifen lassen. Wer eine längere Anreise hatte, findet hier einen herrlichen Rastplatz für eine frühe Stärkung. Oberhalb davon wechseln wir in der Rechtskurve links auf den weniger stark befestigen Weg. Dieser verläuft bald entlang des Waldrands und beschert uns die bereits zweite schöne Aussicht über den Lautenbach zum Gegenhang.
Wo der Pfad endet, orientieren wir uns rechts sowie beim Wegkreuz Bohnert erneut rechts. Zunächst wandern wir am Waldrand, eh wir im Bereich einer jüngeren Schonung den Wegweiser Allerheiligensteig erreichen. Der Name erinnert an die Zeit, als die Umgebung vom Kloster Allerheiligen noch nicht erschlossen war und es keinen gangbaren Pfad entlang der Lierbach-Wasserfälle gab. Einiges an Baumaterial für den Klosterbau musste mühsam über den Sohlberg transportiert werden. Heute folgen wir einfach der Beschilderung des Hexensteigs zunächst weiter geradeaus, dann scharf rechts sowie gut 200 Meter weiter links zur Steighütte. Die auf einer schattigen Lichtung errichtete und mit mehreren Besen dekorierte Hütte ist die zweite Rastmöglichkeit.
Rechts an der Hütte vorbei führt der technisch anspruchslose Forstweg hoch zur Satteleichhütte. Allein auf diesem Abschnitt gewinnen wir gut 150 Meter an Höhe. Damit aber liegt auch bereits ein Großteil der Steigung hinter uns. Nach der Hütte nehmen wir den zweiten Weg rechts. Beim Wegweiser Brandweiher Blust haben wir die Wahl: wer die Runde etwas abkürzen möchte, kann geradeaus direkt auf den Sohlberg-Kamm wandern. Alle anderen biegen erneut rechts ab.
Der Hexensteig verläuft damit weiter im Wald. Kurz nachdem wir den Rüstenbach überquert haben, beschreibt der Steig eine Rechtskurve zum Waldrand. Dort wechseln wir links auf einen Pfad, queren als Nächstes die Straße und gelangen schließlich zur Hexenhütte. Im Grunde ist es kaum mehr als eine überdachte Sitzbank mit einem krummen Schornstein. Doch sie ist urgemütlich und selbst bei Gegenlicht am Vormittag ein beliebtes Fotomotiv, für das man auch mal warten muss.
Einen Besenstielwurf weiter kreuzt der Hexensteig die Sohlbergstraße, verläuft dann parallel zur Straße und führt vor der nächsten Häusergruppe wieder hinunter zur Straße. Grund für den seltsamen Verlauf ist eine Getränkestation. Neben mehreren Likören und Wässern bietet diese eine ordentliche Auswahl an Säften, Limos und Mineralwasser. Danach haben wir erneut die Wahl: auf der Sohlbergstraße ginge es nun locker zum Parkplatz Sohlberg.
Der Hexensteig nimmt indes nach der Getränkestation den Stich hoch zum Wald, um die Passhöhe dann links auf dem Magnushaldeweg anzusteuern. Geradeaus passieren wir beim Wegweiser Sohlberg-Kamm das Ende der Abkürzung, dann mehrere Höfe. Im nächsten Wald finden wir zur Lichtung mit dem Hexenhaus Lautenbach. Das verwinkelte Gebäude ist den Dorfhexen gewidmet. Vor dem Haus laden Bänke und Tische zum Verweilen einladen.
Der Hexensteig führt um das Haus herum zum Westrand der Lichtung, dann durch den Wald über den Simmersbacher Kopf hinweg. Auf dem nächsten Abschnitt eröffnen sich uns mehrere herrliche Ausblicke nach Norden über das Simmersbachtal hinweg bis zur Hornisgrinde. Gut zu erkennen sind der Hornisgrindeturm sowie auch die Ende 2018 mit viel Holz fertiggestellte Grindehütte. Beim Simmersbacher Kreuz biegen wir links ab, halten uns sogleich bei der Gabelung rechts und folgen der Wegmarkierung um ein Waldstück herum Zum Fiesemichel.
Knapp zwei Drittel der Runde liegt dort hinter uns, womit die Bergvesperstube wie gerufen für eine längere Einkehr kommt. Neben wechselnden Tagesgerichten können wir uns hier über eine reichhaltige Vesperkarte sowie Salate und hausgemachte Kuchen freuen.
Zu den Öffnungszeiten der Bergvesperstube
Eindrücke unserer Wanderungen und Ausflüge im Schwarzwald.
Für den späteren Rückweg wechseln wir direkt nach dem Gasthof rechts auf den Weg hoch in den Wald. Dort folgen wir der uns mittlerweile vertrauten Beschilderung über die Wegweiser Beim Fiesemichel, Metzgers Wald und Oberer Burgerwald zur Spitzenberg Pflanzschule. Auf dem Weg dorthin passieren wir beim Kohlerhof eine weitere Getränkestation. Unterhalb der alten Pflanzschule öffnet sich dann wieder die Sicht über das malerische Renchtal. Im Abstieg finden wir bei Sepps Ruhebänkle eine letzte, mit liebevoll umgesetzten Ideen bereicherte Rastmöglichkeit. Ab dort erfolgt der Abstieg über das Basler Eck hinunter zum Renchdamm. Links ab können wir den letzten kurzen Abschnitt bis zurück nach Lautenbach zum lockeren Auslaufen nutzen.
Aussichten und Rastplätze auf dem Lautenbacher Hexensteig
Anfahrt mit dem Auto: Von der B 28 Kehl – Freudenstadt bei Lautenbach auf die K 5301 bzw. Hauptstraße abfahren, anschließend links zum Parkstreifen in der Bahnhofstraße abbiegen.
Bus und Bahn: Ab Offenburg mit der Renchtalbahn zum Bahnhof Lautenbach
Ausgangspunkt | Wanderportal Lautenbach beim Bahnhof der Renchtalbahn |
Koordinaten | N 48.5193, E 8.1165 |
Gehzeit | 4 bis 5 Stunden |
Distanz | 15,1 km |
Anstiege | ca. 700 HM |
Anforderungen | Kurzweilige Runde auf Waldwegen und Pfaden, bei der eine gute Kondition am Berg von Vorteil ist. |
Einkehr | Vesperstube Zum Fiesemichel, einfallsreiche Rastplätze entlang der Strecke |
GPS-Daten | Wanderung Lautenbacher Hexensteig gpx |
KML-Daten | Wanderung Lautenbacher Hexensteig kml |