An sonnigen Tagen verwöhnt uns die Winterwanderung nach Balzhausen mit einer ganzen Fülle schöner Eindrücke. Da wir uns bei der gesamten Wanderung etwas abseits von den Wanderwegen am Schluchsee befinden, umgibt uns zudem eine herrliche Stille. So fällt es uns leicht, neue Energie für den Alltag zu sammeln. Daneben bietet die Brauerei Rothaus schon für sich ein lohnenswertes Ziel.
Eindrücke unserer Wanderungen und Ausflüge im Schwarzwald.
Los geht es beim Besucherparkplatz der Kurverwaltung von Grafenhausen. Bevor wir uns auf die Strecke begeben, unternehmen wir bereits einen ersten kurzen Abstecher: das Heimatmuseum Hüsli wirkt besonders schön, wenn der Himmel über uns tief blau ist und frisch gefallener Schnee die Umgebung zudeckt.
Anschließend nutzen wir den ebenen Fußweg an den zwei riesigen Fichtenzapfen vorbei. Das Kunstwerk mit dem Namen »Verstehen ist das Gefühl von Heimat« soll sich zum einen auf den Schwarzwald im Allgemeinen, vor allem aber auf die Geschichte der Brauerei Rothaus beziehen. Sowie wir die Landstraße überquert haben, ist die Staatsbrauerei auch schon erreicht.
Unser Wanderweg führt zwischen dem Brauereigasthof und der Brauerei hindurch. Mit anderen Worten: wir durchqueren das Werksgelände. Das mag sich zwar etwas seltsam anfühlen, macht aber Sinn. Denn die Brauerei unterhält mit dem Zäpfle-Weg ihren eigenen Themenwanderweg, den sie auch im Winter unterhält, wovon wiederum wir profitieren.
Damit folgen wir wahlweise sogleich den Wegzeichen des Mittelwegs (rote Raute mit weißem Strich) und damit der wenig befahrenen K5619 oder nutzen die Fußwege entlang der Brauereigebäude. Diese eröffnen uns einen schönen Einblick in die Abfüllanlage. Oder zumindest auf die Förderbänder, auf denen unzählige Flaschen an uns vorbeifahren.
Oberhalb der Brauerei treffen der Zäpfle Weg und der Mittelweg beim Wegweiser Ammertsfelder Schachen wieder zusammen. 250 Meter weiter erreichen wir den Abzweig Dürrenbühl. Der Mittelweg verläuft hier geradeaus weiter. Von dort werden wir nachher zurückkommen. Nun aber biegen wir rechts ab und folgen der gelben Raute nach Balzhausen.
Ab dem Wegweiser Dürrenbühl nutzen wir den bequem zu laufenden Forstweg entlang vom Waldrand, im weiteren Verlauf durch den Wald. Die nächsten gut 500 Meter geht es immer geradeaus. Wo rechts ein zweiter, breiter Forstweg abzweigt, halten wir uns links und erreichen wenige Minuten später die an einer Wegkreuzung gelegene Steinahölzlehütte.
Die Steinahölzlehütte thront auf einer Anhöhe direkt zwischen dem Schlüchttal und dem Steinatal. Auch wenn die Hütte im Schatten hoher Tannen und Fichten steht, so bietet sie uns doch einen geschützten Platz unterm Dach. Wer sich lieber bedienen lässt: bis zum Gasthaus Sommerau wären es noch rund zweieinhalb Kilometer.
Um nach Balzhausen zu kommen, müssen wir jedoch bei der Hütte links abbiegen. Damit lassen wir den Abzweig nach Sommerau rechts liegen (biegen also links ab) und folgen dem Steinahölzeweg weiter durch den Wald. Nach etwa 800 Metern öffnet sich schließlich die Sicht über die zur Steina sanft abfallenden Bergwiesen. Mit dieser schönen Aussicht und bei nur geringen Höhenunterschieden führt uns der Wanderweg als Nächstes nach Balzhausen.
Der kleine Weiler besteht aus nur wenigen Häusern, dafür aber auch aus einer Dorfgemeinschaft, die auf ein langjähriges gemeinsames Engagement zurückblicken kann. Bestes Beispiel hierfür ist Kapelle St. Maria. Sie als1882/83 als Gemeinschaftsarbeit der Einwohner, wobei das Turmkreuz von einem Balzenhauser Bürger geschmiedet wurde. Bei einem 1972 erfolgten Anbau steuerte eine Bürgerin eine im Ort geschnitzte Marienstatue bei.
Wer möchte, kann zwischen der Kapelle und dem Gasthaus Zum Löwen links zur Rothauser Landstraße abbiegen. Die Wanderung verkürzt sich dann um etwa zwei Kilometer. Umgekehrt können wir am anderen Ortsende rechts abbiegen und damit der Beschilderung des Schwarzwaldvereins bis hinunter an die Steina folgen. Damit ließe sich die Wanderung um gut drei Kilometer verlängern.
Wir selbst wählen die goldene Mitte. Damit verlassen wir Balzhausen auf dem Dresselbacher Weg und nutzen somit die sehr schwach befahrene Verbindungsstraße. Nach etwa 800 Meter treffen wir wieder auf den Mittelweg. Dort biegen wir links auf den Heitermoosweg ab und finden einen Katzensprung weiter eine ideal platzierte und im Winter oft schneefreie Bank.
Der Heitermoosweg wird im Winter leider nicht geräumt oder präpariert. Doch er wird so oft begangen, dass sich in der Regel schon bald nach dem letzten Schneefall wieder eine Spur im Schnee gebildet hat. Zur Not können wir auch auf die Balzhauser Loipe ausweichen. Sowie wir die sonnige Anhöhe verlassen, müssen wir uns den Weg ohnehin mit den Skilangläufern kurz teilen.
Nach 150 Metern erreichen wir beim Bildstöckle den mit 1070 Metern höchsten Punkt der Runde. Dort ermöglicht der Wanderparkplatz direkt gegenüber der K4667 einen alternativen Einstiegspunkt. Zugleich trennen sich hier die Wege. Während wir uns links halten und auf dem Mittelweg bleiben, verläuft die Loipe zwischen dem Wanderweg und der Kreisstraße.
Auf einem breiten Forstweg, der Hochstraße, geht es nun mal gemütlich durch den Wald, dann wieder an den Waldrand, wo sich uns weitere Aussichten über die Hochflächen eröffnen. Nach gut 1200 Metern oder etwa 15 Minuten kreuzen wir beim Wegweiser Alte Rothauser Landstraße die Verbindung von Balzhausen nach Faulenfürst. Wir laufen weiter geradeaus, sodass sich die Landschaft bald wieder vor uns - und vor allem rechts von uns - öffnet. Mit schöner Sicht über die weißen Schneefelder laden auch hier mehrere Bänke zum Verweilen ein, eh wir dem Mittelweg hinunter auf die K6510 und weiter nach Dürrenbühl folgen.
Sollten die Bänke am Wegrand schneebedeckt gewesen sein, finden wir bei der St. Cyriak Kapelle auf dem Dürrenbühl eine weitere Rastmöglichkeit. Anschließend geht es weiter auf der Kreisstraße und an einer Pferdeweide vorbei bis zum Wegweiser Dürrenbühl.
Ab dort erfolgt der Rückweg auf dem bereits bekannten Weg zur Brauerei Rothaus und weiter zur Kurverwaltung von Grafenhausen, wo diese schöne und nicht allzu anstrengende Winterwanderung endet - die natürlich auch im Sommer bestens möglich ist.
Wir fahren von der B500 Waldshut-Titisee bei Seebrugg auf die L170 nach Bonndorf ab. Der Landstraße folgen wir bis zum Kreisel bei der Staatsbrauerei Rothaus, wo wir den Kreisel bei der ersten Ausfahrt nach Grafenhausen verlassen und sogleich links zum Parkplatz bei der Kurverwaltung von Grafenhausen abbiegen.
Anfahrt mit Bus und Bahn: An dem Bahnhof von Seebrugg fährt die Buslinie 7342, ab Bonndorf die Linie 7343 zur Haltestelle Rothaus, Grafenhausen.
Ausgangspunkt | Parkplatz bei der Kurverwaltung von Grafenhausen |
Koordinaten | N 47.7933, E 8.2467 |
Gehzeit | 2.30 bis 3 Stunden |
Distanz | 9 km |
Anstiege | ca. 150 HM |
Anforderungen | Leichte Wanderung ohne besondere technische Anforderungen. |
Einkehr | Brauereigasthaus Rothaus, Gasthaus zum Löwen in Balzhausen |
GPS-Daten | Wanderung Rothaus Balzhausen gpx |
KML-Daten | Wanderung Rothaus Balzhausen kml |