Der Bildsteinfelsen ist ein leicht zu erreichendes Ausflugsziel oberhalb des Schluchsees. Als Ausgangspunkt für Wanderungen dorthin wird gerne Lenzkirch ernannt. Wer dies so macht, kann ab dem Kurort der Beschilderung des Schluchtensteigs folgen. Die Route führt dann von Norden her über das beschauliche Oberfischbach auf den Felsen. Wer über die B500 von Süden oder die B317 von Lörrach her anfährt, empfehlen wir indes, am Schluchsee zu starten. Damit verkürzt sich die Anfahrt und ist das erste schöne Ziel der Runde schon bald erreicht.
Frohen Muts brechen wir vormittags beim Bahnhof von Schluchsee-Aha auf und folgen auf dem ersten Abschnitt der Wanderung der blauen Wanderraute. Der Bildstein ist bei der Haltestelle der Dreiseenbahn bereits angeschrieben. Nach dem Wegweiser »Unterer Bildsteinweg« erwartet uns die erste richtige Steigung der Tour. Genau genommen geht es auf 1,2 Kilometer knapp 200 Meter bergan. In diesem Fall von 945 auf 1134 Meter über dem Meer. Bevor wir oben auf dem Felsen stehen, laufen wir jedoch erst einmal unten dran vorbei. Gleich danach zweigt ein Serpentinenweg vom Pfad ab und führt uns nun deutlich ansteigen auf den Felsen.
Vorbei an einigen Sträuchern und Bäumen öffnet sich bald die Sicht. Keine Frage, der Bildsteinfelsen hat seinen Namen verdient. Durch seine Lage hoch über den Schluchsee eröffnet er uns eine tolle Aussicht über die malerische Landschaft. Trotz dieser schönen Kulisse hat die Benennung Name des Bildsteinfelsens einen anderen Ursprung. Im Alemannischen versteht man unter einer Byl eine Kante. Von einem Byl- oder Bildstein ist demnach die Rede, wenn ein Felsen eine ausgeprägte Absturzkante besitzt. Im Falle des Bildsteinfelsens auf dem Ahaberg rührt diese daher, dass es sich hierbei um einen Findling handelt, der durch den Feldgletscher hierher transportiert wurde.
Nach etwas Sonne tanken auf dem Bildsteinfelsen laufen wir über dieselben Serpentinen zurück auf den Wanderweg und folgen der blauen Raute nach Oberfischbach. Damit kommen wir in eine Gegend, die so idyllisch und ruhig gelegen ist, dass wir uns in eine komplett andere Landschaft versetzt fühlen. Wer einzig die wichtigen Sehenswürdigkeiten des Schwarzwalds mit dem Wagen abklappert, wird einen Landstrich wie diesen bestenfalls zufällig entdecken.
Richtig in sich aufnehmen wird den Landstrich nur, wer sich die Zeit nimmt und die Gegend erwandert. Hier dominieren Feld- und Waldwege, gibt es mehr Rinder als Einwohner, wachsen der Rote Fingerhut und Lupine am Wegesrand, ist die Landschaft einfach nur schön. Wen stört es da, dass direkt nach Fischbach erstmal ein langer, grasbewachsener Anstieg auf einen wartet?
Einen Wald später oder dreieinhalb Kilometer nach unserem Aufbruch in Aha-Bahnhof erreichen wir den Ortssplitter Schwende. Es ist eigentlich kaum mehr als eine große Lichtung mit ein paar wenigen Häusern. Sind es drei oder vier Familien, die hier wohnen? Wegen der Wirtschaftsgebäude ist das nicht klar zu erkennen. Auf dem ersten Blick aber wird eines überdeutlich: wer Abgeschiedenheit sucht, wird sie hier finden.
Nachdem wir die Häuser passiert und das andere Ende der Lichtung erreicht haben, kommen wir zur Cyriakkapelle. Zu unserem Glück ist sie unverschlossen. So können wir das winzige Gotteshaus mit seinen Bänkchen und der liebevollen Deckengestaltung anschauen. Teilweise am Waldrand und in Begleitung eines Baches erreichen wir bald die nächste Lichtung. Auch sie ist malerisch. Schade ist nur, dass der Himmel während unserer Wanderung zuzieht und es auf dem Weg zum Stöckleberg-Parkplatz kühler wird.
Ab dem Parkplatz Stöckleberg ist der Abschnitt durch das Urseetal nicht sonderlich aufregend. So müssen wir beim Silberbrünnle ein Stück entlang der breiten L156 laufen, bevor wir auf einem breiten Forstweg durch einen langweiligen Forstwald kommen.
Einzig der Blick über das Moor beim Ursee und die Wanderung oberhalb des Windgfällweihers verleihen diesem Teil der Runde zwei kleine Highlights. Sieht man mal von einer Bank ab, welche so morsch ist und zugewachsen ist, dass es schon wieder aussieht.
Hinzu kommt, dass sich der Weg auf den letzten Kilometern nicht nur in die Länge, sondern auch in die Höhe zieht, sodass ich Annette anspornen muss, damit sie nicht einfach stehen bleibt. Von dem her ist es vielleicht schöner, aus der 17 km langen Rundwanderung eine Streckenwanderung zu machen, die sich auf den Abschnitt zwischen dem Silberbrünnle und Aha-Bahnhof begrenzt. Auf das Urseetal kann man gut verzichten. Zumal der Ursee nur aus der Ferne zu sehen ist wir den Windgfällweiher auch bei unserer Wanderung auf den Zweiseenblick erleben.
Eindrücke unserer Wanderungen und Ausflüge im Schwarzwald.
Die Anfahrt zur Wanderung auf den Bildsteinfelsen erfolgt über die B 500 Waldshut-Tiengen - Titisee-Neustadt. Bei Schluchsee-Aha auf die L 146 Richtung Menzenschwand abbiegen. Der Parkplatz befindet sich rund 300 Meter von der Einmündung der Landstraße in die B 500 entfernt.
Wer mit dem Zug bzw. der Dreiseenbahn anreist, startet auch diese Wanderung beim Bahnhof Schluchsee-Aha.
Ausgangspunkt | Bahnhof Aha oder Wanderparkplatz Aha (gebührenpflichtig) |
Koordinaten | N 47.8355, E 8.1254 |
Gehzeit | 4 bis 5 Stunden |
Distanz | zwischen 14 und 15 km |
Anstiege | ca. 550 HM |
Anforderungen | Der Aufstieg auf den Bildsteinfelsen erfordert einen kurzen Kraftakt. Ansonsten eher mittlschwere Wanderung auf überwiegend ruhigen Wegen im Wald. |
Einkehr | Aha, Fischbach, Windgfällweiher |
GPS-Daten | Wanderung auf den Bildsteinfelsen gpx |
KML-Daten | Wanderung auf den Bildsteinfelsen kml |