Die Todtnauer Wasserfälle zählen zu den Hauptattraktionen im Hochschwarzwald. In vier Stufen stürzt der Stübenbach 97 Meter bis ins untere Becken. Schon ab dem Vormittag straht die Sonne die Hauptkaskade an. Bei schönem Wetter begeistert dann das glitzernde und funkelnde Wasser die vielen Besucher. Doch auch die Wanderwege oberhalb und westlich des Wasserfalls lohnen den Ausflug nach Todtnau.
Vor allem an den Wochenenden und insbesondere bei milden Temperaturen füllt sich der Parkplatz entlang der Landstraße rasch. Eine frühe Ankunft ist damit sicher von Vorteil. Der Einstiegspunkt befindet sich beim Kiosk am Wasserfall. Neben der Wanderung auf den Stübenwasen ist das Ausflugslokal auch Ausgangspunkt für Wanderungen zur Ortsmitte von Todtnauberg, auf den Feldberg sowie zu mehreren Rundwegen zwischen Todtnau, Aftersteg und Muggenbrunn.
Sowie wir den Kiosk auf dem sanft ansteigenden Wanderweg passiert haben, werden wir am Eingang zu den Todtnauer Wasserfällen zur Kasse gebeten. Grund ist die im 2023 eröffnete Brücke direkt vor dem Naturschauspiel. Der schwindelerregende Spaß kostet für Erwachsene 12 Euro (Stand 2024). In dem Preis ist der Besuch der Wasserfälle in Höhe von 2,50 Euro inbegriffen. Damit folgen die Todtnauer den Tribergern, wo der Besuch der Triberger Wasserfälle seit eh und je mit einem Griff ins Portemonnaie verbunden ist. Sowie etwas kostenpflichtig wird, steigt allerdings auch die Zahl der Ausflügler...
Auf den nächsten Metern wird es spürbar ruhiger. Zwar müssen wir uns den Weg mitunter mit einigen anderen Besuchern teilen. Doch ebbt der Verkehrslärm auf dem Weg in den Wald und durch eine Linkskurve bald hinter uns ab. Stattdessen zwitschern über uns Buchfinken und Meisen und hören wir das Rauschen des Stübenbachs. Vorbei an alten Weidbuchen öffnet sich nach rund 500m Metern die Sicht auf die 60 Meter hohe Hauptkaskade der Todtnauer Wasserfälle.
Ausflug zu den Todtnauer Wasserfällen im Hochschwarzwald. Wanderung über Todtnauberg bis nach Muggenbrunn. Rückweg durch das Schönenbachtal nach Aftersteg und den Parkplätzen beim Wasserfall.
Die zweite Benennung als Hanglochwasserfall geht auf einen ehemaligen Bergwerksstollen zurück. Todtnau war während das Mittelalters ein bedeutender Bergwerksort für den Abbau von Blei- und Silbererzen. Die Entstehungsgeschichte der Todtnauer Wasserfälle reicht noch einige Jahre weiter zurück. Während der letzten Eiszeit flossen hier Eismassen aus dem Todtnauberger Hochtal über das Schönenbachtal in das Tal der Wiese.
Allerdings führte der Gletscher des weiter oben gelegenen Stübenbachs deutlich weniger Eis als der Gletscher vom Schönenbachtal oder der Hauptgletscher im Wiesental. Als Folge konnte er deren Vertiefung nicht folgen. So entstand das Hängetal, über das der Stübenbach heute in die Tiefe rauscht. Das flächenhafte Naturdenkmal zählt zu den schönsten im Schwarzwald und lockt jährlich tausende Besucher hierher. Am Fuß der großen Fallstufe laden Liegen und Bänke zum Verweilen ein.
Nachdem wir uns an dem tollen Naturschauspiel satt gesehen haben, steigen wir links über mehrere Treppen hinauf zur oberen Kaskade. Bis zum oberen Ende des Wasserfalls überwinden wir 97 Meter. Damit bildet der Stübenbach die höchsten Wasserfälle im Südschwarzwald.
Mit der blauen Raute wandern wir weiter bergan nach Todtnauberg. Sowie wir rechts von uns auf das Freibad von Todtnauberg hinabsehen können, schwenkt der Weg links hoch zur Ortsmitte. Beim Hotel Sternen kreuzen wir die Kurhausstraße. Wir folgen der gelben Raute in Richtung Muggenbrunn.
Beim Bucklift lassen wir das malerische Todtnauberg hinter uns und marschieren über den asphaltierten Kreuzweg bis zur Station 15. Während die Straße nach rechts schwenkt, laufen wir weiter geradeaus und kommen damit auf einen Waldweg. Wer nur eine kurze Runde laufen will, kann nach Aftersteg abkürzen. Wir jedoch folgen den alten Wegweisern über den Unteren Hornweg. Erst dort, wo ein örtlicher Wanderweg den Forstweg kreuzt, zweigen wir links zum Holzschlagbachtal ab.
Von dort sind es noch 500 Meter bis nach Muggenbrunn. In Muggenbrunn kreuzen wir als Nächstes die Schauinslandstraße, überqueren oberhalb vom Hotel Adler den Schönenbach und laufen auf der anderen Seite links den Belchenweg hinunter. Nachdem wir am Haus des Gastes vorbei sind, kommen wir zum Wegweiser Muggenbrunn. Ab hier können wir der Beschilderung über Aftersteg zurück zum Ausgangspunkt beim Kiosk am Wasserfall folgen.
Die BLACKFORESTLINE ist eine 450 Meter lange und 1,20 Meter breite Hängebrücke über den Todtnauer Wasserfällen. Die maximale Höhe der am 27. Mai 2023 eröffneten Attraktion beträgt 120 Meter über dem Grund. Neben der Sicht auf die Hauptkaskade und den Blick in die Tiefe ermöglicht dies auch den Blick in das Tal des Schönenbachs sowie nach Todtnau. Während der Öffnungszeiten des Besucherzentrums ist der Zugang auch mit Kinderwagen sowie Rollstuhl möglich. Aktuelle Eintrittspreise und Öffnungszeiten gibt die Seite Blackforestline Hängeseilbrücke.
Die Anfahrt erfolgt über die B 317 Schopfheim - Todtnau. In Todtnau auf die L126 Richtung Freiburg bzw. Aftersteg abbiegen. Von Westen über die B 31 Freiburg - Donaueschingen bis Kirchzarten, dort auf die L 126 Richtung Todtnau abbiegen. Die Parkplätze befinden sich direkt an der Landstraße und sind oft schon am späteren Vormittag alle belegt.
Ausgangspunkt | Wanderparkplatz beim Kiosk am Todtnauer Wasserfall |
Koordinaten | N 47.8424, E 7.9327 |
Gehzeit | 2.45 Stunden |
Distanz | 8 km |
Anstiege | ca. 370 HM |
Anforderung | T2. Der Weg zum Wasserfall ist selbst für Kinderwagen geeignet, ab dort geht es über Treppen hinauf nach Todtnauberg. Der lange Abstieg erfolgt über gut ausgebaute Waldwege und Pfade, für Kinder geeignet. |
Einkehr | Reger Betrieb herrscht stets beim Kiosk am Wasserfall. Cafés und Restaurants gibt es in Todtnauberg, in Muggenbrunn und in Aftersteg. Besonders schön ist die Aftersteger Mühle, welche gut bürgerliche Gerichte, kleine Speisen aus der Vesperkarte und eine Auswahl an Salaten bietet. |
GPS-Daten | Wanderung Todtnauer Wasserfälle gpx |
KML-Daten | Wanderung Todtnauer Wasserfälle kml |