Für die Wanderung um den Binzkopf empfehlen wir eine sehr gute Orientierung im Gelände. Alternativ sollte zumindest der GPS-Track aufs Outdoor-Navi oder auch das Smartphone geladen werden. Die Wege selbst sind zwar gut zu begehen, und auch Wegweiser finden wir an einigen Stellen.
Zwischen den Wegweisern gibt es jedoch nur sporadisch Wegmarkierungen. Bei zwei, drei Abbiegepunkten fehlen diese sogar, sodass sich die Richtung allenfalls erahnen lässt. Mit der richtigen Ausrüstung können wir uns trotzdem auf eine schöne und ruhige Runde in der Gemeinde Häg-Ehrsberg freuen.
Eindrücke unserer Wanderungen und Ausflüge im Schwarzwald.
Unsere Wanderung um den Binzkopf startet bei der Dorfmitte von Häg nahe der Schule und dem Rathaus. Wir laufen mit der gelben Raute durch die Rathausstraße in Richtung Ehrsberg. Nach wenigen Schritten passieren wir die Straße Fuchsbühl, von der wir später zurückkommen werden. Einen Katzensprung weiter wechseln wir links auf die Straße Ecklerain, laufen an den Häusern vorbei und queren den Fuchslochbach. Der Wanderweg verläuft hier in etwa parallel zur Kreisstraße und eröffnet uns die ersten schönen Aussichten über die Häuser von Häg zu den Berghängen jenseits des Angenbachs.
Wo wir an den Waldrand kommen, orientieren wir uns links. Damit geht es weiter in nördlicher Richtung erst entlang des Mühlbachs, dann mit Blick hoch zum Hotel Wolfeck nach Ehrsberg. Dort biegen wir rechts in den Dorfmattweg ein und gelangen zum Gasthaus zur Tanne sowie der Kapelle St. Wendelin. Das schmucke Gotteshaus ist dem Heiligen Wendelin zu Trier geweiht, der im 6. Jahrhundert als Missionar tätig war. Lange Zeit war man davon ausgegangen, dass der Heilige aus Irland stammt.
Erst in den 1930er Jahren hielt man es für wahrscheinlicher, dass es sich um einen Franken handeln könnte, der sich der iroschottischen Missionsbewegung angeschlossen hatte. So haben Untersuchungen ergeben, dass Wendelin etwa 1,85 m groß gewesen sein muss. Einer Legende nach wurde Wendelin zweimal beerdigt. Bei der ersten Ruhestätte sollen die Mönche seinen Leichnam am nächsten Tag neben dem Grab gefunden haben. Sie hievten den Toten daher auf einen Ochsenkarren und ließen die Tiere einen geeigneten Ort suchen. Diese zogen den Karren bis zu Wendelings alten Betstatt, wo er endlich Ruhe fand.
Ab der Ortsmitte von Ehrsberg folgen wir der Kreisstraße ans östliche Ortsende, wo wir links auf den landwirtschaftlichen Weg wechseln. Rund 700 Meter weiter lädt eine Rastbank zum Verweilen ein. Die Aussicht reicht hier nach Südwesten über das Angenbachtal zum Wegscheidekopf sowie hinunter ins Wiesental. Bei klarer Luft sind in der Ferne außerdem die nördlichen Ausläufer des Jura auszumachen. Wenden wir uns nach Süden, rücken stattdessen der Rohrenkopf und, links davon, Bergkopf ins Bild. Der Höhenzug wird heute für die Windkraftenergie genutzt.
Weiter geht es durch den Wald bis zum Ende des Wegs. Es ist die erste Stelle, bei der wir keine Markierung des Wanderwegs nach Waldmatt gefunden haben. Wir biegen dennoch links ab und folgen dem Fahrweg am Sportplatz vorbei zu den unteren Häusern von Waldmatt. Dort können wir uns an der Beschilderung des Radwegs orientieren und der Straße weiter in Richtung Schönau folgen. Gut 600 Meter weiter finden wir beim Waldmatter Kreuz den nächsten Wegweiser. Auf der Anhöhe erwartet uns ein Grillplatz mit einigen Bänken und Tischen.
Weiter geht es rechts in Richtung Schürberg. Der Wanderweg beschreibt eine weite Linkskurve bis zu den nördlichen Höfen von Waldmatt und trifft ein Stück weiter auf den Waldrand. Hier müssen wir aufpassen, um den engen Durchlass zwischen den Bäumen zu finden. Verpassen wir ihn, können wir aber auch am Wegende scharf links auf den breiten Forstweg abbiegen. In beiden Fällen sollten wir nach wenigen Schritten wieder eine gelbe Raute sehen. Bei den nächsten Abzweigen laufen wir jeweils in etwa geradeaus weiter, bis wir am höchsten Punkt der Runde den oberen Waldrand erreicht haben. Erneut ohne Wegmarkierung biegen wir rechts ab. Nach circa 200 m am Waldrand schwenkt der Weg nach Süden, wo wir uns bei der nächsten Bank links orientieren.
Nach der nächsten engeren Rechtskurve finden wir mit dem Wegweiser Schürberg endlich wieder eine verlässliche Orientierungshilfe. Links ginge es hinunter nach Hapbach sowie ins sieben Kilometer entfernte Todtmoos. Wir indes laufen geradeaus weiter und folgen dem bequem zu wandernden Weg um den bewaldeten Binzkopf herum. Nachdem wir das Sägenmattbächle überquert haben, öffnet sich schließlich wieder die Sicht. Schön anzusehen sind hier die vielen einzeln stehenden Bäume am Hang über uns. Auch kommen wir an einer weiteren Bank vorbei. Am Wegende orientieren wir uns schließlich links und gelangen durch die Straße Fuchsbühl wieder hinunter nach Häg, wo diese leider etwas schlecht beschilderte, ansonsten aber schöne Runde endet.
Die Anfahrt zur Wanderung um den Binzkopf erfolgt über die B317 Schopfheim-Todtnau. Bei Mambach auf die L146 abfahren sowie bei der Häger Mühle links auf die K6302 nach Häg abbiegen. Es gibt nur wenige Parkmöglichkeiten in Häg.
Anfahrt mit Bus und Bahn: Ab Zell im Wiesental verkehrt die Buslinie 9003 zu den Haltestellen Häg Tanne und Ehrsberg.
Ausgangspunkt | Häg Dorfmitte |
Koordinaten | N 47.73360, E 7.91650 |
Gehzeit | 3 bis 3.30 Stunden |
Distanz | 10 km |
Anstiege | 450 HM |
Anforderungen | Technisch stellt die Runde um den Binzkopf eher geringe bis mittlere Anforderungen. Die Tücke ist hier in der deutlich verbesserungswürdigen Beschilderung. Wir empfehlen die Nutzung eines GPS-Gerätes. |
Einkehr | Gasthaus zur Tanne in Ehrsberg |
GPS-Daten | Wanderung Binzkopf gpx |
KML-Daten | Wanderung Binzkopf kml |