Die Zweribachwasserfälle begeistern Wanderer und Naturliebhaber mit der vielleicht schönsten Kaskade im Schwarzwald. Auf dem Weg dorthin lernen wir die Vogesenkapelle und die Kapfenbergkapelle kennen. Eine herrliche Aussicht bietet uns danach der Hohwartsfelsen. Ab dort erfolgt der Abstieg über die Hirschwasserfälle und den Rastplatz Brunnenhof zum Ziel dieser Runde.
Eindrücke der Zweribachwasserfälle zwischen Simonswald und St. Märgen im ZweiTälerLand. Aufnahmen der oberen und der Hauptkaskade.
Die Wanderung zu den Zweribachwasserfällen startet beim Wanderparkplatz Hirschmattenweg. Von dort nutzen wir auf den ersten 200 Metern über die Waldstraße in Richtung St. Peter., biegen beim Wegweiser Vorderwillmen links auf einen Waldweg ab und folgen den Schildern Richtung Kapfenkapelle. Bald erreichen wir eine Wiese, die uns eine schöne Sicht nach Süden zu den Gipfeln des Hochschwarzwaldes eröffnet. Leicht zu erkennen sind der alles überragende Feldberg und der Seebuck mit dem Bismarckdenkmal.
Ein paar Meter weiter kommen wir zur Vogesenkapelle. So klein sie aussieht, so eng ist es in dem winzigen Gebäude – und doch bietet die Vogesenkapelle alles, was es für eine Andacht braucht. Sie geht auf den Alt-Reinerbauern und deutschen Soldaten Leopolt Hättich zurück.
Als dieser am 16. Januar 1915 im oberelsässischen Nieder-Asbach vor Sonnenuntergang auf eine Anhöhe stieg, hatte er klare Sicht vom Kandel bis zum Kapfenberg. Auch sein eigenes Haus konnte er im Schein der untergehenden Sonne erkennen. Als er hinab auf die brennenden Häuser im Tal blickte, gelobte er, eine Kapelle zu errichten, wenn der Schwarzwald und seine Menschen vom Krieg verschont blieben.
Etwa 1,4 Kilometer weiter passieren wir das Rote Kreuz. Wer an die bekannten Retter denkt, liegt falsch. Denn es ist tatsächlich ein großes, rotes Kreuz. Von hier unternehmen wir einen Abstecher zur gut 300 Meter entfernten Kapfenkapelle.
Wie die Vogesenkapelle geht auch sie auf ein Versprechen zurück. Allerdings brannte die erste, 1850 errichtete Kapelle im Jahr 1973 ab. Zwei Jahre später wurde die neue Kapfenkapelle eingeweiht.
Zurück beim Roten Kreuz, folgen wir zunächst der blauen, dann der gelben Raute zu den Hirschbachfällen. Bis zur Bannwaldhütte geht es über breite Forstwege mit nur wenig Steigung und Gefälle. Direkt nach der Hütte jedoch ändert sich der Charakter der Wanderung und müssen wir scharf links auf einen schmalen und stellenweise abschüssigen Pfad abbiegen.
Bevor wir die Hirschbachfälle erreichen, eröffnet uns der Hohwartsfelsen eine gute Sicht über das Wildgutachtal. Wer sich bis an den Felsrand traut, sollte wissen, dass es hier rund 150 Meter fast senkrecht nach unten geht. Anschließend steigen wir den Pfad hinab zu den Hirschbachfällen.
Es ist nicht allzu viel Wasser und auch die Kaskaden sind alles andere als gewaltig. Das über vermooste Steine plätschernde Wasser gibt uns aber einen ersten Vorgeschmack auf das, was uns später bei den Zweribachwasserfällen erwartet.
Durch den Bannwald steigen wir weiter bergab, bis wir eine Lichtung erreichen. Wo 250 Jahre lang der Brunnenhof seine Bewohner mehr schlecht als recht versorgte, befindet sich heute ein großzügig eingerichteter Grillplatz mit mehreren Bänken und einer Schutzhütte. Vom 1984 abgebrannten Brunnenhof ist noch die Kapelle erhalten.
Hier legen wir eine ausgiebige Pause ein, eh wir weiter über den in diesem Bereich steinigen Zweitälersteig zur Hauptkaskade der Zweribachwasserfälle wandern. Vor allem am Nachmittag, wenn die Sonne schräg auf die Felsen scheint, sind diese wunderschön anzusehen. Denn neben dem Hauptfall sucht sich das Wasser seinen Weg auch an den Seiten und unter den Bäumen. Als Ergebnis stürzt ein glitzernder Vorhang hinab ins Tal – ein tolles Naturschauspiel!
Auf der linken Seite geht es steil hinauf zur oberen Kaskade, über die der Zweribach ganz klassisch in zwei Stufen in ein kleines Becken fällt. Von hier folgen wir den Wegweisern Richtung Plattenhof. So, wie der Pfad den Bergrücken erreicht, biegen wir links ab und laufen weiter bergauf durch einen hohen Buchenwald.
Nach 300 Metern verlassen wir den Wald und erreichen kurz darauf den Wegweiser Platte Langeckenhof. Ab dort geht es über eine asphaltierte, zum Glück wenig befahrene Straße zum Plattenhof. Auf dem Weg dorthin passieren wir den Plattensee.
Der Stausee mit dem Namen einer bekannten Urlaubsregion in Ungarn wurde 1924 errichtet, um ein 485 Meter tiefer gelegenes Wasserkraftwerk im oberen Simonswäldertal anzutreiben. Noch heute versorgt die Anlage 3270 Haushalte mit Strom.
Gleich nach dem Plattensee erreichen wir den Plattenhof. Bekannt ist das Gasthaus für sein Holzfällersteak mit Brägele. Doch auch bei Kaffee und Kuchen lässt es sich auf der Terrasse gut aushalten. Das letzte Stück der Wanderung führt von dem Gasthaus über Schönhöfe zurück zum Wanderparkplatz Hirschmattenweg.
Die Anfahrt erfolgt von Freiburg über Gundelfingen und Denzlingen ins Glottertal und weiter nach St. Peter, dort links in die Schmittenbachstraße und weiter bergauf zum Wanderparkplatz Hirschmattenweg.
Oder: Über die B 500 Titisee-Furtwangen bei Thurner auf die L 128 und L 127 über St. Märgen nach St. Peter. Noch vor dem Ortsschild von St. Peter rechts in den Fischerweg und über die Schmittenbachstraße zum Wanderparkplatz.
Ausgangspunkt | Wanderparkplatz Hirschmattenweg |
Koordinaten | N 48.0304, E 8.0599 |
Gehzeit | 4 Stunden |
Distanz | 11,6 km |
Anstiege | ca. 350 HM |
Anforderungen | Insbesondere oberhalb der Zweribachwasserfälle besteht trotz des technisch einfachen Pfads erhöhte Absturzgefahr. |
Einkehr | Vesperstube Plattenhof |
GPS-Daten | Wanderung Zweribachwasserfälle gpx |
KML-Daten | Wanderung Zweribachwasserfälle kml |